Schwerbewaffnet sitzen „Jawbreaker“-Agenten 2001 auf Kisten in einem Mi-17-Helikopter. In den Plastikboxen befinden sich drei Millionen Dollar: Geld, um die Taliban-Gegner der Nordallianz zu unterstützen

Die Mission war brisant, für alle Beteiligten lebensgefährlich und der Ausgang höchst ungewiss. Wenige Tage nach den verheerenden Terroranschlägen vom 11. September 2001 („9/11“) schickte die US-Regierung eine erste Spezialeinheit nach Afghanistan, um dort al-Qaida und Osama bin Laden zu bekämpfen. Jetzt, nach 17 Jahren, hat der US-Geheimdienst erstmals Fotos der Operation „Jawbreaker“ (Deutsch: „Kieferbrecher“) veröffentlicht.

Wenige Wochen vor den Militärschlägen gegen Afghanistan im November 2001 entsandte die CIA eine erste Spezialeinheit in das von den Taliban beherrschte Krisenland, welches im Verdacht stand, islamistischen Terroristen Unterschlupf zu gewähren.

Die streng geheime Kommandosache wurde von den geschockten US-Behörden kurz nach den Anschlägen mit 2977 Toten ins Leben gerufen. Die Spezialeinheit umfasste nur zehn Mann, davon sieben Offiziere und drei Piloten. Diese kleine Gruppe eröffnete am 19. September 2001 den „Krieg gegen den Terror“ am Hindukusch.

Mit solchen Helmen flogen Piloten der CIA Kampfeinheiten nach Afghanistan. Die Nachtsichtgläser gehörten bei den Nacht- und Nebelaktionen zum Standard-Repertoire

Die Spezialeinheit war völlig auf sich allein gestellt und musste Kontakt zu den Einheimischen aufnehmen, um z.B. einen sicheren Schlafplatz zu ergattern

Auch die Verpflegung besorgten sich die Agenten bei den Afghanen

Hauptaufgabe war vor allem, Kontakt mit der Nordallianz aufzunehmen – den erklärten Gegnern der Taliban. Die Öffentlichkeit sollte erst Jahre später von der Operation erfahren, als der beteiligte CIA-Offizier Gary Berntsen ein Buch über den Einsatz schrieb.

Durch diese zerklüftete Landschaft mussten sich die Männer kämpfen

Um weitgehend unabhängig zu bleiben, waren die Soldaten die meiste Zeit mit dem Pferd unterwegs. Das Bild zeigt einen Sattel, den die Agenten einem Einheimischen abkauften

Wochen später war die Mission schließlich erfüllt. Die Einheit konnte Kontakt zur Nordallianz herstellen, die an der Seite der Nato gegen die Taliban kämpfen sollte.

Der Krieg gegen die radikalislamischen Fanatiker dauert hingegen an. Die Lage in Afghanistan ist weiter von Unsicherheit geprägt, Hoffnungen auf ein Friedensabkommen haben sich nicht erfüllt. Al-Qaida-Führer Osama bin Laden wurde erst im Jahr 2011 in Pakistan ausfindig gemacht – und dort von einer anderen US-Spezialeinheit erschossen.