Eine EU-Verordnung soll zu Smartphones mit langlebigeren Akkus und großem Ersatzteil-Angebot führen - Notebookcheck.com News

2022-10-14 19:49:02 By : Ms. Sunny Chen

Die EU will bei der Regulierung des Smartphone-Marktes künftig weiter gehen, als "nur" den USB-C-Port vorzuschreiben. Denn die Europäische Kommission hat einen neuen Entwurf einer Regulierung veröffentlicht, die einige signifikante Vorteile für Konsumenten bieten würde. Falls diese Regulierung in Kraft tritt, müssen Smartphone-Hersteller eine vorgegebene Liste an Ersatzteilen an professionelle Reparatur-Unternehmen verkaufen, und zwar mindestens fünf Jahre ab dem Verkaufsstart eines Smartphones.

Über denselben Zeitraum müssen Ersatzakkus, Bildschirme, Ladegeräte, Ersatz-Rückseiten und SIM-Karten-Einschübe direkt an Konsumenten verkauft werden. Das Ziel dieser Regulierung ist es, Smartphone-Reparaturen deutlich zu vereinfachen, um den Lebenszyklus der Geräte zu verlängern. Laut einem Bericht der Financial Times würden durch die fünfjährige Nutzung aller Smartphones in der EU so viele Emissionen eingespart werden, wie fünf Millionen Fahrzeuge in einem Jahr verursachen.

Falls dieser Entwurf in seiner aktuellen Form verabschiedet wird, müssen Hersteller künftig auch ein Energie-Label für Smartphones und Tablets ausweisen, ähnlich wie man das bereits von Smart TVs und Haushaltsgeräten kennt. Dieses Label soll für Konsumenten nützliche Informationen enthalten, wie etwa die Akkulaufzeit oder auch die IP-Zertifizierung zum Schutz gegen Wasser und Staub. Sogar eine Bewertung der Robustheit im Falle eines Sturzes ist vorgesehen.

Akkus müssen nach 500 Ladezyklen noch mindestens 83 Prozent ihrer vorgesehenen Kapazität besitzen. Falls ein Hersteller es nicht schafft, fünf Jahre lang Ersatzakkus anzubieten, steigt diese Anforderung auf 80 Prozent nach 1.000 Ladezyklen. Hersteller müssen sicherstellen, dass Software-Updates die Akkulaufzeit nicht negativ beeinflussen – dies dürfte bei der Einführung neuer Features teils allerdings schwer zu realisieren sein.

European Commission, via Financial Times | Tyler Lastovich (Teaser-Bild)